Ursprung: Frankreich
Verwendung: Bewachung, Schutz und Abschreckung
FCI-Einteilung: Gruppe 2 (Pinscher-Schnauzer-Molosser-Schweizer Sennhunde), Sektion 2.1. (doggenartige Molosser) - Ohne Arbeitsprüfung
Kurzer geschichtlicher Abriss
Die Bordeauxdogge zählt zu den ältesten Hunden Frankreichs und geht womöglich auf die Alanerhunde zurück, insbesondere auf den Saupacker, von dem im 14. Jahrhundert Gaston Phébus (oder Fébus), Graf von Foix, in seinem "Buch von der Jagd" sagt, er "hält seine Beute besser als dies drei Windhunde vermöchten".
Der Begriff "Dogge" kam Ende des 14. Jahrhunderts auf. Mitte des 19. Jahrunderts waren diese ehemaligen Doggen fast nur noch in Aquintanien geschätzt. Man benutzte sie zur Jagd auf Großwild (Wildschweine) und zur Bewachung der Häuser und des Vieh und als Gehilfe der Schlachtknechte. 1863 fand im Pariser Jardin d'Acclimatation die erste französische Hundeausstellung statt. Die Bordeaux-Doggen wurden unter ihrer heutigen Bezeichnung aufgeführt.
An der Genese der heutigen Dogge waren verschiedene Typen beteiligt: der Toulouser Typ, der Pariser Typ, der Bordeaux-Typ. Unter den beiden Weltkriegen hatte die Rasse so sehr zu leiden, daß sie nach dem Kriege von 1939-1945 sogar vom Untergang bedroht war; in den 1960er Jahren erlebte sie einen neuen Aufschwung.
1. Standard: "Vom Wesen der wahren Doggen", Pierre Megnin, Le Dogue de Bordeaux, 1896
2. Standard: J. Kunstler, Etude critique du Dogue de Bordeaux, 1910
3. Standard: Raymond Triquet in Zusammenarbeit mit Dr. vet. Maurice Luquet, 1971
4. Standard: Neufassung nach dem F.C.I.-Modell von Jerusalem von Raymond Triquet in Zusammenarbeit mit Philippe Sérouil, Präsident, und dem Vorstand der "Société des Amateurs de Dogues de Bordeaux", 1993
Allgemeines Erscheinungsbild: Vom Typ eines kurzköpfigen Molossers mit konkaver Linienführung. Die Bordeauxdogge ist ein sehr kräftiger Hund, dessen sehr muskulöser Körper ein harmonisches Gesamtbild bewahrt. Sie ist eher bodennah gebaut, d.h. daß die Entfernung Brustbein-Boden um weniges geringer ist als die Brusttiefe. Stämmig, athletisch, imposant und sehr respekteinflößend.
Wichtige Proportionen: Von der Schulterspitze zum Sitzbeinhöcker gemessen, übertrifft die Körperlänge die Widerristhöhe im Verhältnis 11 : 10. Die Brusttiefe mißt mehr als die halbe Widerristhöhe.
Die maximale Fanglänge entspricht einem Drittel der Kopflänge. Die minimale Fanglänge entspricht einem Viertel der Kopflänge.
Beim Rüden entspricht der Kopfumfang ungefähr der Widerristhöhe.
Verhalten und Wesen: Sie eignet sich für Bewachungsaufgaben, die sie mit Aufmerksamkeit und großem Mut, aber ohne Aggressivität erfüllt. Sie ist ein guter Gefährte und ihrem Herrn gegenüber sehr anhänglich und liebevoll. Ruhig, ausgeglichen mit hoher Reizschwelle. Der Rüde ist in der Regel von dominantem Wesen.